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Entwicklung und Bau

Die deutschen Truppen fanden nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 im Süden des Landes die Kondenslokomotiven der Reihe SOk, die seit 1938 in Serie produziert worden war. Die Heeresleitung erkannte die Bedeutung dieser Bauart für die weiten Strecken der steppenartigen Trockengebiete im Süden der UdSSR, die eine schlechte oder fehlende Speisewasserversorgung aufwiesen. Ebenfalls besonders für Gegenden mit kalkhaltigem Wasser oder auch - bei entsprechendem militärischen Erfolg - die Wüsten Afrikas galten als ideale Einsatzgebiete. Weitere Einsatzgebiete sollte der Balkan, der Raum Königsberg (heute Kaliningrad), aber auch der Raum Brüssel sein. Sie forderte daher den Bau einer deutschen Kondeslokbaureihe auf Basis der leichtern Kriegslokbaureihe 52.

Im Mai 1942 erhielt die Firma Henschel den entsprechenden Auftrag. Henschel hatte schon Anfang der 1930er Jahre Kondesnlokomotiven an Argentinien, an die UdSSR und an den Irak geliefert. Diese hatten sich in diesen Ländern bewährt; in der UdSSR wurde die Reihe SOk aus der Lieferung einer Umbaulokomotive entwickelt. Henschel verfügte also schon über die entsprechenden Erfahrungen für die Entwicklung einer Kondenslok. Gefordert wurde der Bau von 240 Lokomotiven.

Die Kondenstender können wegen zu großer Auslastung der Henschelwerkstätten allerdings nicht im eigenen Haus gefertigt werden. Der Bau wird deshalb nach Henschel-Konstruktionszeichnungen in die Waggonfabriken Uerdingen in Krefeld-Uerdingen und Fuchs in Heidelberg verlegt Die Kondenstender sind dann in vier- und fünfachsiger Ausführung hergestellt worden.

Weil kriegsbedingt für den Kondensatorteil kein Kupfer zur Verfügung stand, mußte Stahl verwendet werden. Bei der geforderten Kühlleistung bei Außentemperaturen von 50°C war die Tendermasse ohne Überschreitung der Achsfahrmasse nicht mehr auf vier Radsätzen unterzubringen. Die erste Serie mit den Betriebsnummern 52 1850 bis 52 1986 erhielt daher fünfachsige Kondenstendern der Bauart 3'2' T 16 für 16 m³ Wasser und 9 t Kohle.

Dies gewährleistete zwar einen Aktionsradius von rund tausend Kilometern, allerdings wuchs damit der Achsstand von Lokomotive und Tender zusammen auf 23,185 m - bei einer Länge über Puffer von 27,525 m. Mit diesem Achsstand konnten die Fahrzeuge jedoch selbst auf den größten vorhandenen Drehscheiben nicht mehr gedreht werden.

Mit den zunehmenden Erfolgen der Sowejtarmee im Jahr 1943 und dem zwangsläufigen Rückzug der Deutschen Wehrmacht an der Ostfront veränderte sich auch das Einsatzgebiet der Kondensloks und damit das Klima. Die bisherige Kondensleistung war nun größer als erforderlich.

Diese Gründe führten ab der 52 1987 bis zur 52 2027 zur Ausstattung mit vierachsigen Tendern, die einene kleineren Kondensator und einen etwas kleineren, 13,5 m³ Wasser fassenden Rohwasserbehälter auswiesen. Diese fanden auf zwei zweiachsigen Drehgestellen Platz. Der Achsstand belief sich nun nur noch auf 21,755 m (LüP 26,205 m).

Bis zum Kriegsende in Europa am 8.5.1945 baute Henschel 169 Exemplare.

Nach Kriegsende sind auf Weisung der amerikanischen Besatzungsmacht bei Henschel noch neun angearbeitete Lokomotiven fertiggestellt worden. Diese Maschinen wurden in den Jahren 1945 bis 1947 geliefert.

Es wurden somit nur 178 Lokomotiven gebaut.

Von Januar 1946 bis April 1949 wurden noch 29 vierachsige Tender ausgeliefert, die in den Westzonen mit den Lokomotiven gekuppelt wurden, die noch mit fünfachsigen Tender fuhren.